Podiumsdiskussion mit Schulleitern über Möglichkeiten und Grenzen der Inklusion

Veröffentlicht am 11.05.2015 in Veranstaltungen

Die SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus hatte zu einer Podiumsdiskussion über das derzeit heiß diskutierte Thema „Inklusion“ in den Festsaal der Schwäbisch Gmünder Waldorfschule eingeladen. Einführend erinnerte der Diskussionsleiter, Karl Koschorek an die vor einem Jahr entbrannte heftige Diskussion als ein 11-jähriger mit Down-Syndrom von seinen Eltern zu einem Gymnasium angemeldet wurde.

 

Die Landesregierung hat derzeit einen Gesetzentwurf zur Inklusion zur Anhörung im Landesparlament und zur öffentlichen Diskussion freigegeben. Bis zum 1. August 2015 soll das Gesetz in Kraft treten. Danach sei die die Inklusion eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und beschränke sich nicht nur auf  den Schulbereich. Die Sonderschulpflicht soll abgeschafft werden. Die Eltern deren Kind einen sonderpädagogischen  Förderbedarf besitzen,  sollen zukünftig ein Wahlrecht zwischen einer Sonderschule oder allgemein bildender Schule haben. Kein Anspruch bestehe aber jedoch nicht auf eine gezielte Schule. Die beabsichtigte Schulgesetzänderung sei ein wichtiger Meilenstein aber noch lange nicht das Ende des Prozesses. Die Inklusion ist danach eine Aufgabe aller Schularten – auch der Gymnasien. Der Start solle zunächst mit wenigen Schularten in den kommenden erfolgen und sich die Standorte schrittweise ausdehnen. Die Inklusion soll bei der Lehrerausbildung als Querschnittsaufgabe verankert werden.

Dr. Carola-Merk-Rudolf Konrektorin  in der Realschule Bopfingen berichtete, dass in ihrer Schule einige Kinder mit Körperbehinderung gut und problemlos im Einklang mit den anderen Schülern unterrichtet werden. Dabei sei es sehr wichtig, den pädagogischen und menschlichen Bedürfnissen aller Schüler den behinderten und nicht behinderten gerecht zu werden und in Einklange zu bringen. Um jedoch einen optimalen Schulablauf zu gewährleisten müssen persönliche, räumliche und fachliche Rahmenbedingen geschaffen werden.

Johannes-Josef Miller, Schulleiter de Rosensteingymnasiums gehe es bei diesem Thema nicht um Ideologien sondern einzig und allein um die Schüler. Die Schule sei verantwortlicht für alle Schüler. Nicht vergessen dürfe man aber bei der gesamten Problematik die guten und sehr guten Schüler.  Bei der Umsetzung der Inklusion müssen durchgängig Sonderpädagogen  vorhanden sein. Im Rosensteingymnasium werde die Inklusion schon teilweise umgesetzt zum Beispiel  in der Kooperation mit der örtlichen Förderschule. Die Zielsetzung seiner Schule sei die Schüler aus dem gymnasialen Glashaus auszubrechen und dabei den Blick für das wirkliche Leben in einer vielfältigen Gesellschaft zu schärfen.

Michael Balint, Schulleiter der Klosterbergschule für Geistig- und Körperbehinderte in Schwäbisch Gmünd berichtetet, dass man sehr gute Erfahrungen gemacht habe in der Zusammenarbeit mit den umliegenden Regelschulen. Dabei seien aber die differenten Inklusions-Formen nicht für alle Schüler im gleichen Maße geeignet. Inklusion dürfe den Schülern nicht aufgedrängt werden. Jedes Kind müsse als Individuum gesehen und entsprechend seinen Fähigkeiten spezifisch gefördert werden. Wichtig sei für ihn, dass jedem Schüler  jedoch der Anspruch auf einen gemeinsamen Unterricht zusteht und gewährt wird.

Daniela Maschka-Dengler, Rektorin der Gemeinschaftsschule Friedensschule auf  dem Rehnenhof in Schwäbisch Gmünd stellte eingangs klar, dass sie eine absolute Befürworterin der Inklusion sei. Ein individuelles Lernkonzept für die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers müsse als zentrale Aufgabe angestrebt werden. In ihrer Schule gäbe es seit 4 Jahren inklusive Klassen, in denen bis zu sechs Kinder mit sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam mit nicht behinderten Kindern unterrichtet werden.

In der anschließenden Diskussionsrunde waren sich alle Schulleiter einig ,dass für eine erfolgreiche Umsetzung der Inklusion zuvörderst die räumlichen Rahmenbedingungen sowie eine angemessene und optimierte Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte aller Schularten mit Blick auf die neuen sozialpädadogischen Aufgabenfelder  erforderlich sei.

Marga Elser, die Vorsitzende der SPD-Arbeitsgemeinschaft bedankte sich bei den Teilnehmern für die sachliche und informative Diskussion mit der Bemerkung, dass die Umsetzung der Inklusion erst am Anfang stehe und Erfahrungen gesammelt und eine enge Zusammenarbeit mit der Lehrer- und Elternschaft erforderlich sei damit alle Kindern entsprechend ihrer Fähigkeiten schulisch optimal gefördert werden können

 

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