Die "Machtergreifung" Hitlers am 30.01.1933 - Ursachen und Folgen

Veröffentlicht am 18.03.2013 in Veranstaltungen

Vortrag Dr. Alfred Geisel

In einem eingehenden und tiefgründigen Vortrag zur 80. Wiederkehr von Hitlers Machtübernahme am 30. Januar 1933 ging der Landesvorsitzende der überparteilichen Vereinigung "Gegen Vergessen - Für Demokratie" und frühere Landtagsvizepräsident Dr. Alfred Geisel auf die Ursachen und Folgen dieses für die jüngere Geschichte so verhängnisvollen Tages ein.

Eine der Hauptursachen des Scheiterns der Weimarer Republik sah Geisel in der Tatsache, dass diese Republik von weiten Teilen des rechtskonservativen Bürgertums, der Beamten- und Richterschaft und des Militärs schon dem Grunde nach abgelehnt wurde. Damit war Demagogen wie Hitler der Boden bereitet, mit unhaltbaren Versprechen, mit antisemitischer Hetze und der angekündigten „Rache für den Schandfrieden von Versailles“ politisch zunehmend an Boden in fanatisierten Bevölkerungskreisen zu gewinnen.

Geisel wies in diesem Zusammenhang auch auf den tragischen und verhängnisvollen Irrtum der Parteien der politischen Mitte hin, die zu Beginn der 30iger Jahre glaubten, man könne Hitler durch die Einbindung in die Regierungsverantwortung entradikalisieren und zähmen, eine Illusion, die den damaligen Reichspräsidenten von Hindenburg dazu veranlasste, Hitler am 30. Januar 1933 zum Kanzler des deutschen Reiches zu ernennen.

Anhand vieler konkreter Beispiele zeigte Dr. Geisel auf, wie Hitler innerhalb weniger Monate die Demokratie in eine Diktatur verwandelte. Entscheidend dafür war v.a. das Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933, gegen das allein die Reichstagsfraktion der SPD nach dem flammenden Freiheitsappell ihres Vorsitzenden Otto Wels gestimmt hatte.

Bei der Darstellung der weiteren Folgen der verhängnisvollen Machtübernahme vom 30.01.1933 erläuterte Dr. Geisel, wie Hitler die in seiner Schrift „Mein Kampf“ aus dem Jahre 1925 dargelegten politischen Ziele systematisch verfolgte, nämlich die Einführung einer „Führerherrschaft“, die Weltherrschaft der arischen Rasse und damit die Ausrottung des Judentums – mehr als 6 Millionen wurden durch das Naziregime ermordet – und die notfalls kriegerische Annektion weiter Teile Europas und deren Germanisierung. Gerade der von Hitler 1939 vom Zaun gebrochene Angriffskrieg führte schließlich zur weitgehenden Zerstörung und nationalen Katastrophe.

Für den Redner blieb es bei seiner Gesamtbetrachtung unbegreiflich, dass weite Teile aller Gesellschaftsschichten in Deutschland teils mit großem Fanatismus dieser verbrecherischen Politik blindlings folgten und nicht erkannten, dass sie damit zu Steigbügelhaltern eines verantwortungslosen Volksverführers geworden waren. Dr. Geisel schloss deshalb mit einem flammenden Appell, aus diesem Versagen und den wenigen Versuchen eines letztlich erfolglosen Widerstandes gegen das NS-Regime die Konsequenzen zu ziehen und alles zu tun, unsere heutige freiheitliche Demokratie vor den Gefahren eines neu aufkommenden Neonazismus wirksam zu schützen.

 

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