Unsere Geschichte - die Synagoge in Oberdorf

Veröffentlicht am 25.09.2014 in AG 60plus

Die Gedenk- und Begegnungsstätte in der ehemalige Synagoge Oberdorf war das Ziel einer Ausfahrt der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus im Ostalbkreis. Die Vorsitzende Marga Elser freute sich, dass der Historiker und Geschäftsführer des Trägervereins, Felix Sutschek M.A. die Führung in der Synagoge und auf dem jüdischen Friedhof übernommen hatte. Durch seine Darstellung der Geschichte der Juden im Ostalbkreis und der Synagoge in Oberdorf erschloss sich den Besuchern ein mannigfaltiges Bild von 4 Jahrhunderten Geschichte, die erst durch die Repressalien, der Entrechtung und Ermordung in den Jahren der Hitlerdiktatur ihr Ende fand.

Anfang des 16. Jahrhunderts wurden Juden aus Nördlingen ausgewiesen und siedelten sich im schwäbischen Oberdorf an. Eine Synagoge, eine jüdische Schule und ein Friedhof, später auch ein rituelles Bad, wurden eingerichtet. Oberdorf war bereits im 18. Jahrhundert zeitweise Sitz eines Rabbiners. Seit 1832 war Oberdorf Sitz eines württembergischen Bezirksrabbinates, das die  Gemeinden in Aufhauen, Pflaumloch, Lauchheim, Ellwangen und später Schwäbisch Gmünd umfasste.

Die jüdischen Familien lebten zunächst vor allem vom Handel mit Waren aller Art - zum Beispiel Vieh, Lumpen, Antiquitäten usw. Seit dem 19. Jahrhundert gab es dann auch Landwirte, Fabrikanten und Einzelhandelsgeschäfte. Dass bis 1933 jüdische Bürger dem Gemeinderat angehörten, zeigt, wie gut integriert sie waren.

Im ersten Weltkrieg sind einige jüdische Soldaten gefallen. Nach 1933 wurden es durch Entrechtung und Repressalien immer weniger jüdische Einwohner - 1939 waren es nur noch 65.  In den Kriegsjahren wurden zahlreiche jüdische Personen aus Stuttgart, Heilbronn und anderen Städten zwangsweise nach Oberdorf umgesiedelt. Mehr als 100 Menschen traten von Oberdorf aus den Weg in den Tod an. Die Besucher hielten inne im Gedenken an die namentlich genannten Opfer des Holocausts in der Synagoge.

Felix Sutschek erklärte zur Geschichte, dass auf den Mauern der ursprünglichen Synagoge von 1744/45 ab 1809 eine neue errichtet werden konnte - offenbar war der Bau 1812 abgeschlossen. Später wurde die Synagoge mit Zuschuss des Königs von Württemberg restauriert. Nach dem  10. November 1938  kamen auswärtige SA-Leute, die einen Brand legten. Dieser wurde von jüdischen und nichtjüdischen Bürgern gelöscht. Auch die Thorarollen wurden gerettet. Das Gebäude wurde 1939 an die Gemeinde verkauft und als Turnhalle verwendet. Danach wurden darin Zwangsarbeiter untergebracht. Nach den Krieg stand die Synagoge leer. Nach 1950 war es eine katholische Kirche. Später war es dann ein Lagerraum und 1989 erwarb dann der "Trägerverein ehemalige Synagoge Oberdorf e.V." die Synagoge. Heute werden dort Konzerte, Vorträge und Begegnungen veranstaltet. Vor der Nische des Thoraschreines mit einer freigelegten Freskenbemalung steht eine Skulptur des Künstlers Georg Sternbacher.

Eine weitere Station war der jüdische Friedhof. Felix Sutschek erklärte die Unterschiede zu einem christlichen Friedhof und die aussagekräftigen Grabsteine.

Dieser Nachmittag war nicht nur ein Ausflug in die Geschichte und erinnerte an die Judenverfolgung und den Holocaust. Die Besucher der Arbeitsgemeinschaft 60plus waren sehr bewegt.

 

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