Der konfliktreiche Weg zum Energiewandel –dezentrale Stromversorgung als Lösung

Veröffentlicht am 01.07.2014 in AG 60plus

Am 25. Juni hielt Sieghart Brenner in Lorch den Mitgliedern der SPD-Senioren im Ostalbkreis den Vortrag über „Die Erde stöhnt –Klimawandel und dessen Folgen“. Die 1. Vors. Marga Elser begrüßte ihn herzlich, nannte die Qualifikationen des Vortragenden: von Beruf engagierter Förster, aktiv in SPD, Gewerkschaft, Kommunalpolitik, seit 40 Jahren bei den Naturfreunden – und immer mit dem Schwerpunktthema Umweltschutz beschäftigt. Naturführungen vor allem im Wald, für viele Initiativen der Naturfreunde verantwortlich, umtriebiger Mitbegründer vieler Umweltprojekte in den genannten Organisationen. Heute zusammen mit Marga Elser im Landesvorstand der SPD-AG 60+ mit diesem Thema beschäftigt.

 

Seinen Vortrag ging Sieghart Brenner ganz grundsätzlich an, definierte den Klimabegriff, erläuterte den Klimawandel seit Beginn des Industriezeitalters an Hand der Daten der globalen Lufttemperatur auf dem Land und im Meer, aber auch an Hand lokaler Wetterwerte. In 150 Jahren stieg die Durchschnittstemperatur im Weltmaßstab um mehr als 1° C, der Meeresspiegel um 25 cm. In Weinsberg waren es 1,5° C im Durchschnitt, diese Werte erhöhen sich nach Norden zu immer mehr. Voraussagen der weltweiten Klimaveränderung gehen davon aus, dass im Umkreis der nördlichen Polkappe bis Ende des 21. Jh. sogar bis zu 8° C mehr gezählt werden. Auf der südlichen Polkappe werden diese Werte mit bis zu 4° C nicht ganz so krass ausfallen, aber in beiden Polbereichen wachsen die Schmelzvorgänge des Gletschereises rasant.

Daher muss mit einem Meeresanstieg von etwa 1 Meter gerechnet werden – mit verheerenden Folgen für niedrige Küstenländer und Inselstaaten.: „Katastrophen und Flüchtlingsprobleme sind vorprogrammiert. Gegenwärtig überraschen uns immer stärkere Wetterkapriolen: trockene und heiße Sommer mit Waldbrandgefahren etwa in Rußland, USA und Australien. Sogenannte Jahrhundertfluten an Oder, Elbe oder Donau folgen in immer kürzeren Abständen. Die kürzlichen Hochwasser auf dem Balkan führten zu mehr als 100 Toten und unermesslichen Schäden an privaten Wohnhäusern und staatlicher Infrastruktur. In den Tropen und deren Rand nehmen Hurrikane und Tornados zu und fallen immer verheerender aus. Selbst in Deutschland verursachen neuerdings kleinere Tornados Schäden, nehmen Hitzetage und Gewitterstürme mit Hagel und Wasserfluten zu“.

Hauptgrund des Treibhausklimas und dessen Unwetter sei nach Überzeugung der allermeisten Klimaforscher der rasante Anstieg der Treibhausgase, vor allem des CO², das bei jeder Verbrennung entstehe. Gegenmaßnahmen sind die Stärkung der erneuerbaren Energiequellen weltweit, die keine Treibhausgase erzeugen. Sieghart Brenner machte sich für eine viel stärkere Förderung von Solarenergie, Wasserkraftwerken, Windkraft, Erdwärme, nachwachsenden Energieträgern wie Holz und Biogas (aber nur aus landwirtschaftlichenAbfällen) stark – und zwar weltweit. Alle bisherigen internationalen Abkommen zur Reduzierung der Treibhausgase verfehlten leider das Ziel, die Erderwärmung zu stoppen. Auch in Deutschland reichten die Maßnahmen nicht aus, spielten vor allem Braunkohlekraftwerke mit ihrem besonders starken CO²-Ausstoß eine negative Rolle. Notwendig sei eine Besteuerung des Flugbenzins  – möglichst weltweit. Dezentrale Energieversorgung wie z. B. in Hüfingen oder Wüstenrot und Mainhardt machten Gemeinden autark und verhinderten auch den Bau neuer gigantischer Stromtrassen. Autorennen seien am besten zu verbieten. „Auch Maßnahmen im privaten Bereich sind unabdingbar, ich steige in kein Flugzeug mehr“, schloss Sieghart Brenner seinen Vortrag.

In einer engagierten Diskussion stimmten die SPD-Senioren diesen Schlussfolgerungen zu. Marga Elser forderte als Konsequenz ein Stadtwerk, das in ihrer Heimatstadt Lorch und den umliegenden Gemeinden die Energieversorgung sicherstelle: „dann hätten wir auch keine Sorgen mit dem Bau neuer Überlandleitungen.“ Hans Lasermann sprach sich vor allem entschieden gegen den Bau solcher neuer Stromtrassen aus, die nur dem Stromhandel dienten. Sieghart Brenner verlangte eine genaue Prüfung der Umweltverträglichkeit jedes Windparks. Marga Elser setzte hinzu: „danach sollen die Regionalverbände entscheiden“.

Sie dankte mit einem Geschenk Sieghart Brenner für den Vortrag: „Deine Informationen brauchen viele Tage, sie zu verarbeiten, vieles liegt auch an unserem Verhalten selbst, man muß aufpassen, dass alles im Gleichgewicht bleibt“. In diesem Zusammenhang forderte sie auch dazu auf, weniger Fleisch zu essen und dieses nur noch beim Ostalbmetzger einzukaufen   

 

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