„Unterricht muss in der Pandemie möglich bleiben!”

Veröffentlicht am 23.12.2020 in Ortsverein

Das krisenfeste Klassenzimmer mit Andreas Stoch

Der frühere Kultusminister und jetzige Spitzenkandidat der SPD, Andreas Stoch, im Gespräch mit Ellwanger Eltern, Schüler*innen und Lehrer*ínnen

Beim digitalen Austausch mit Interessierten und Betroffenen stellte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion und frühere Kultusminister Andreas Stoch MdL das Konzept „Das krisenfeste Klassenzimmer” vor. Darin wurde bereits im Mai formuliert, wie Unterricht in jedem Stadium der Pandemie möglich bleiben kann. Die wesentlichen Punkte des Strategiepapiers stellte Stoch den Teilnehmer*innen der digitalen Runde vor, nämlich flexible Lösungen vor Ort möglich zu machen, regelmäßige Tests, professionelle Unterstützung, Ausstattung mit digitalen Geräten und Unterstützungsprogramme für Schüler*innen, die den Anschluss verloren haben. Eine zweite Welle der Pandemie sei bereits vor den Sommerferien von der Wissenschaft vorhergesagt worden, betonte Stoch.

 

Leider habe die grün-schwarze Landesregierung eine entsprechende Vorbereitung nicht intensiv genug betrieben. Für Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann (CDU) gäbe es offensichtlich nur zwei Optionen: Schulen im Normalbetrieb und mit Masken oder Schulen ganz geschlossen. Um Bildungsauftrag und Infektionsschutz gerecht zu werden, gäbe es jedoch viele Möglichkeiten, so SPD-Landesvorsitzender Andreas Stoch. Viele Schulen, Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern hätten sich vor Ort in eigener Initiative auf möglichen Fernunterricht, hybriden Unterricht oder Wechselunterricht vorbereitet. Doch das Kultusministerium habe den Schulen diese Möglichkeiten bis zuletzt auch bei hohen Infektionszahlen stets untersagt. Die Konsequenz sei nun, dass die Schulen wieder komplett dicht seien, wo man doch die fünf Tage vor Weihnachten als Generalprobe für einen eventuell notwendigen Fernunterricht im neuen Jahr hätte nutzen können. 

Damit traf der SPD-Spitzenkandidat die Stimmung bei den Teilnehmenden des Videogesprächs, die kein Verständnis für das Hin und Her beim früheren Ferienbeginn hatten. Alle hätten sich Fernunterricht gewünscht.  Dr. Kathrin Plänker, Vorsitzende des Gesamtelternbeirats der Ellwanger Schulen und selbst Mutter von vier schulpflichtigen Kindern, gab einen Überblick, wie es den Ellwanger Familien in der aktuellen Situation geht. Demnach sei die Lage eine andere als im März, wo man unvorbereitet getroffen wurde, denn man habe ausreichend Zeit gehabt, sich vorzubereiten. Leider sei das nicht passiert, sondern es sind einfach die Ferien vorgezogen worden, was für die Eltern frustrierend sei. Dr. Plänker, die sich im Vorfeld der Veranstaltung bei den Eltern nach deren Erfahrungen und Erwartungen erkundigt hatte, fasste drei Dinge zusammen, die nötig seien, damit Homeschooling funktioniere: die technischen Voraussetzungen, regelmäßige Rückmeldungen der Lehrkräfte und Zeit der Eltern, um jedes Kind altersentsprechend unterstützen zu können. Insbesondere die Rückmeldung sei wichtig, denn da ginge es um Wertschätzung der Arbeit im Homeschooling, allerdings überschätze so manche Lehrkraft den Enthusiasmus ihrer Schüler*innen. Problematisch sei auch gewesen, dass Kinder in der Notbetreuung dort häufig nicht die Möglichkeit erhalten haben, ihre Homeschooling-Aufgaben zu machen, sondern dass die ohnehin belasteten Eltern diese nach der Arbeit mit den Kindern erledigen mussten. „Die stehen so schon unter Druck und sollen abends den Kindern noch den Dativ erklären. Also das stelle ich mir echt anders vor” das müsse sich in Zukunft ändern, monierte Dr. Kathrin Plänker. 

Thomas Geist, Schulleiter in der Marienpflege, erwähnte die Schwierigkeit die kurzfristigen Verordnungen der Kultusbehörde umzusetzen. Es fehle mittelfristiges Konzept. „Wir leben von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, so kann ich keine verlässlichen Strukturen für meine Schüler*innen und deren Familien schaffen”, so Geist. Man habe zwar nun viel Geld in digitale Endgeräte gesteckt, aber diese Geräte wollen gepflegt und sinnvoll in den Unterricht eingebunden werden. Für seine Schülerschaft sei das sehr schwierig. 

Maximilian Hofstätter, Stellvertretender Schülersprecher der Mittelhofschule sowie Mitglied im Ellwanger Jugendrat, und Jule Einfeld, Schülersprecherin am Hariolf Gymnasium wiesen beide darauf hin, dass die Schüler*innen zuhause in den Elternhäusern sehr unterschiedliche Voraussetzungen hätten. Viele hätten es ganz gut gemeistert und als Prüfung für die eigene Selbstorganisation gesehen, so Einfeld. Andere jedoch hätten zuhause überhaupt keine Chance gehabt, weil sie weder einen vernünftigen internetfähigen Computer und schon gar keinen Drucker hätten. Emil, ein Schüler, der sich auch in die Konferenz eingewählt hatte, brachte es auf den Punkt: „Es haben halt nicht alle Eltern gleich viel Geld.”

Die teilnehmenden Lehrer*innen sorgten sich vor allem darum, dass ihre Schüler*innen, den Anschluss verpassen könnten. Insbesondere eine Grundschullehrerin bedauerte, dass dem Personal dieser Schulart vom Arbeitgeber keine Schutzmasken gestellt würden, wie das an weiterführenden Schulen der Fall ist. Für den Fernunterricht sahen sich die Lehrkräfte vorbereitet.

Mittelfristig sei klar, so Stoch, dass der Kontakt zu den Schüler*innen in jedem Fall gehalten werden müsse. Dass jede Form von Fernunterricht besser sei als kein Unterricht, sagten Stoch und Plänker unisono. Jetzt brauche es vor allem Zeit und Personal, um die Bildungseinbrüche unserer Kinder wettzumachen, sagte Stoch und sprach sich für einen langfristigen Plan aus, in denen die Schulen vor Ort die Möglichkeiten für mehr individuelle Förderung bekommen. Allen Teilnehmenden war klar, dass es keine einfachen Lösungen gibt, man aber gemeinsam an Lösungen vor Ort arbeiten wolle. Daher vereinbarte man, sich im neuen Jahr erneut zu treffen, falls die Schulen nicht öffnen könnten, um gemeinsam mit allen am Schulleben beteiligten an einem guten Ellwanger Weg arbeiten wolle.

 

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